14.3.2024

Kostenexplosion bei Wohnen & Energie sorgte für Info-Bedarf

Pünktlich zum morgigen Weltverbrauchertag zieht die Konsumentenberatung der AK Salzburg Bilanz. Knapp 30.000 Beratungen wurden durchgeführt. Den größten Informationsbedarf gab es für Konsument:innen bei Wohnen und Energie. Kein Wunder: Die Rekord-Teuerung belastete in diesen Bereichen enorm. „Umso erfreulicher war die Einigung mit der Salzburg AG in Folge des AK-Strompreisgutachtens. Insgesamt konnten für die Stromkund:innen 140 Millionen Euro zurückgeholt werden“, erinnert AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder.

Die Arbeiterkammer Salzburg ist die starke Stimme für Konsumentinnen und Konsumenten. Sie ist täglich im Einsatz, wenn es um deren Rechte geht. Dies zeigt die Bilanz anlässlich des morgigen Weltverbrauchertags. Im Jahr 2023 wurden rund 30.000 Beratungen durchgeführt. Top-Themen waren das Wohn- und Mietrecht (8934 Anfragen), gefolgt von Energie (5579 Beratungen). Am dritthäufigsten (4800 x) wurde zu Gewährleistung, Garantie & Vertragsrücktritt beraten.

Energie belastet weiterhin die Haushalte

„Der Kampf gegen die hohen Strompreise hat für tausende Menschen die dringend notwendige Entlastung gebracht“, sagt AK-Präsident und ÖGB-Landesvorsitzender Peter Eder. „Angesichts der anhaltenden Teuerung prüfen wir aktuell, ob bei den Energiepreisen erneut Spielraum besteht. Sollte dies der Fall sein, werde ich mich für weitere Senkungen stark machen.“

Mietpreisdeckel auch für Privatmieten

Während der Strompreis-Erfolg medial die größte Aufmerksamkeit erhielt, war das Wohn- und Mietrecht das Top-Thema in der AK-Konsumentenberatung. Hier belasten vor allem hohe Mietpreise und Betriebskosten die Menschen. Diesbezüglich fordert die AK einen Mietpreisdeckel, der die jährliche Erhöhung mit 2 Prozent beschränkt. „Der aktuelle Bundes-Mietpreisdeckel ist zahnlos, da die Mieten auf dem freien Markt nicht umfasst sind“, hält Eder fest.

Ein Teil-Erfolg für Mieter:innen konnten 2023 jedenfalls erzielt werden Seit Juli müssen die Maklergebühren von den Auftraggeber:innen bezahlt werden. In der Regel sind das die Vermieter:innen. Bei den Betriebskosten sorgten starke Erhöhungen aufgrund der gestiegenen Energiekosten für den größten Beratungsbedarf. Die anhaltend hohe Teuerung macht sich auch im Finanzdienstleistungsbereich bemerkbar. Hier belasten stark gestiegene Kreditzinsen jene Kreditnehmer:innen mit variabel verzinsten Krediten.

Achtung Falle: Betrugsmaschen werden immer ausgeklügelter

Immer häufiger sind die Berater:innen mit Abzocke-Versuchen mittels Phishing (Versuch Geheimdaten zu entlocken) oder Spoofing (Übernahme einer existierenden Telefonnummer) konfrontiert. AK-Konsumentenschützer Thomas Flöckner: „Die Abzocke wird immer dreister. Hier können wir nur raten, Zugangsdaten und Passwörter niemals übers Telefon weiterzugeben auch wenn die Nummer wie beim Telefon-Spoofing bekannt erscheint. Erst kürzlich wurde eine Salzburger Kundin um 12.000 Euro betrogen, indem die Betrüger sich als Bankmitarbeiter ausgaben und so TAN und Bestätigungs-SMS erfragten.“

Probleme beim Online-Einkauf nehmen zu

Auch die Probleme nach Einkäufen auf den Online-Plattformen Shein, Temu oder Aliexpress nehmen zu. Reklamationen sind bei den Plattformen aus China schwierig und Rücksendungen teuer. Zudem kommt es häufig zu Problemen mit den Rücksendungen und die Händler bzw. Zahlungsdienstleister beharren auf den Forderungen, obwohl Artikel retourniert wurden. „Käufer:innen sollten sich diesbezüglich bewusst sein, dass aus dem vermeintlichen Schäppchen schnell ein teurer Kauf werden kann“, so Flöckner.

Insbesondere im Sommer sind die AK-Konsumentenschützer:innen mit Reiseproblemen konfrontiert. Im vergangenen Sommer waren dies zahleiche Anfragen aufgrund von Flug-Anullierungen wegen Streiks. Außerdem beschäftigten die verheerenden Brände auf Rhodos die AK-Berater:innen.

Exemplarisch für einen typischen Beschwerdefall in punkto Reisen nennt Flöckner die Pauschalreise einer 3-köpfigen Familie nach Rhodos. Die Eltern reisten mit 2-jährigem Kind und hatten für die Unterbringung im 4-Sterne-Plus-Hotel 2.840 Euro bezahlt. Bei der Ankunft kam sofort die Ernüchterung. Das Hotel war noch nicht fertiggestellt. Aufgrund von Baulärm war entspannen Fehlanzeige. Das Wasser im Zimmer wurde stundenweise abgedreht. Die Kindereinrichtungen waren noch nicht vorhanden. Nach drei Nächten konnte schließlich in ein Hotel einer niedrigeren Kategorie gewechselt werden. Reklamationen direkt beim Veranstalter verliefen im Sand. „In weiterer Folge hat die AK im Namen der Familie interveniert und eine Preisminderung von 1.250 Euro erreicht“, erinnert sich Flöckner.

Links

Kontakt

Kontakt

Medien & Kommunikation
T: +43 (0)662 86 87-235
  • © 2024 AK Salzburg | Markus-Sittikus-Straße 10, 5020 Salzburg, +43 (0)662 86 87

  • Datenschutz
  • Impressum